Angeblich bevorzugte der griechische Weingott Dionysos für seine Trinkgelage Weine aus Zypern. Was an diesem Mythos dran ist, weiß nur Dionysos selbst. Sicher ist aber, dass der zypriotische Weinbau bis in antike Zeiten zurückreicht. Seit den 1990er Jahren dominiert eine neue Generation Winzer das Land, die traditionelle Methoden mit nahöstlichen Einfluss und moderner Dynamik verbinden. Über 50 Kellereien beherbergt der südliche Teil der Insel. Der typischste Vertreter für zypriotischen Wein ist der Süßwein „Commandaria“, der Wein mit dem ältesten Markennamen der Welt.
Der Weinbau in dem südostasiatischen Land wurde in der Zeit der französischen Kolonialherrschaft begründet. Dank der extrem hohen Luftfeuchtigkeit in Vietnam sind jährlich drei Ernten möglich. Ein im Jahre 1997 erlassenes Verbot jeder Art von Werbung für alkoholische Getränke hat die anfangs große Begeisterung für den Weinbau allerdings stark eingedämmt. Der Lebensmittelkonzern Ladofoods ist einer der wenigen Produzenten, der Wein aus Trauben herstellt, ansonsten überwiegt Wein aus anderen Früchten. Derzeit werden rund 1,5 Mio.
In einem Land, in dem Rum und Bier Nationalgetränke sind und in dem das tropische Klima eher nach eisgekühlten Getränken verlangt, hat es die Weinwirtschaft schwer. Trotzdem hinterließen spanische, italienische und portugiesische Einwanderer kleine Spuren. Rund 1.000 ha Rebfläche beherbergt das Land und gerade einmal einen kommerziellen Weinproduzenten: Die Bodegas Pomar, gegründet 1985. Dank der 365 Sonnentage im Jahr und der fruchtbaren Erde gedeihen die Rot-, Weiß- und Roséweine prächtig.
Die Weinkultur in Usbekistan ist alt: schon im 6. Jh. v. Chr. wurden kultivierte Trauben in das chinesische Reich geliefert. Der blühende Weinbau wurde im 7. Jh. durch die arabische Eroberung jäh unterbrochen und die Rebflächen wurden überwiegend auf Tafeltrauben und Rosinen umgestellt. Das prägt die Weinberge bis heute. Die lediglich 200.000 hl Wein, die im Land hergestellt werden, werden zum Großteil von den Usbeken selbst getrunken. Nur 6.000 hl finden ihren Weg ins Ausland.
Wildreben mit riesigen Früchten wucherten in den USA praktisch schon immer – bis daraus schmackhafter Wein wurde, mussten jedoch zahlreiche Irrungen und Wirrungen in Kauf genommen werden. Heute wird in allen der 50 US-Bundesstaaten Wein erzeugt, der Umfang ist allerdings höchst unterschiedlich. Im Jahr 2013 wurden die USA erstmals der größte Konsumentenmarkt der Welt, obgleich das Potential noch längst nicht ausgeschöpft ist: mit rund 10 Litern im Jahr trinken die Amerikaner vergleichsweise wenig Wein.
Das zentrale Weinbaugebiet in der Ukraine ist die Halbinsel Krim. Hier wurden Kelteranlagen aus dem 4. Jh. v. Chr. ausgegraben, von hier stammt der berühmte – namentlich allerdings nicht geschützte – Krimsekt, und auch das renommierte Staatsweingut Massandra ist hier beheimatet. Mit rund 2 Mio. hl produziertem Wein im Jahr ist die Ukraine eines der mengenmäßig bedeutendsten Weinländer der Welt.
Das wahrscheinlich einzige Weingut, das direkt auf dem Äquator liegt, befindet sich in Uganda – und ist zudem das einzige Weingut in dem ostafrikanischen Land. „Valley Wines“ wurde 2006 von Janan Mukaira eher durch Zufall gegründet. Ein deutscher Botschaftsvertreter sah die Rebstöcke in dem Hotelgarten und brachte ihn auf die Idee der kommerziellen Weinherstellung. Heute produziert das Weingut rund 13.000 Flaschen pro Saison. Da Uganda aber strenge Restriktionen bezüglich dem Versand von Alkohol in Glasflaschen hat, konnten zunächst nur die Originaletiketten exportiert werden.
Die uralte Weinbau-Geschichte Turkmenistans geht bis in das 3. Jahrhundert v. Chr. zurück. Mit 180.000 hl produziertem Wein ist es heute zwar eher ein Kleinst-Weinbauland, dennoch haben sich in der muslimisch geprägten Region mehrere Weingüter etablieren können. Das Land halt allerdings keinerlei Anbindung an den internationalen Weinmarkt, sodass die hier präsentierte Flasche nur über das Designstudio 43oz des Etikettendesigners beschafft werden konnte.
Schon das antike Karthago betrieb intensiven Weinbau – heute ist Carthage ein Vorort von Tunis. Ab der türkischen Eroberung 1574 und bis zur französischen und italienischen Kolonisation im 19. Jh. kam der Weinbau zum völligen Stillstand. Derzeit beträgt die Rebfläche rund 28.000 Hektar, allerdings werden auf knapp der Hälfte der Fläche ausschließlich Tafeltrauben angebaut. In Tunesien gibt es momentan etwa rund 25 Weinbetriebe, der größte ist der Zusammenschluss der Union de Coopératives Viticoles de Tunisie.
Tschechien wird meist mit der Produktion von Bier assoziiert, dabei hat das Land auch eine quantitativ und qualitativ respektable Weinindustrie. Der Weinbau geht bis in die Zeit der Kelten zurück, im Mittelalter haben die Klöster den Großteil der Weinberge gepflegt. Insbesondere das Kloster Louka bei Znojmo trieb den Weinbau in dieser Zeit maßgeblich voran. Das Weingut Znovín Znojmo geht auf dieses Kloster zurück und ist noch immer in den historischen Gemäuern untergebracht. Es zählt mit jährlich rund 5 Mio. Liter Wein zu den größten Produzenten Tschechiens.