Taiwan

Taiwan ist das Herz des Extrem-Weinbaus. Es herrscht eine andauernde und hohe Luftfeuchtigkeit, jedes Jahr ziehen drei bis vier Taifune über das Land hinweg und die durchschnittlich 2.500 mm Niederschlag führen zu einem immer feuchten Boden. Zum Vergleich: England kommt auf rund 1.250 mm Niederschlag im Jahr. Diesen Schwierigkeiten zum Trotz, gibt es in Taiwan eine lebendige Weinbaukultur mit rund einem Dutzend Weinbetrieben und sogar einer jährlichen „Miss Grape“ Wahl.

Tadschikistan

Mit jährlich 10.000 hl produziertem Wein ist Tadschikistan eines der kleinsten Weinbauländer der Welt. Die Traubenproduktion floriert zwar, aber seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion fiel auch die Weinproduktion zusammen. Einige wenige kleine Erzeuger halten die Weintradition dennoch aufrecht. In einer seiner Reden 2016 betonte Emomalii Rahmon, der derzeitige Präsident von Tadschikistan, dass er die Weinproduktion wieder anschieben möchte. Ob tadschikischer Wein der neue Geheimtipp wird, bleibt dennoch fraglich.

Syrien

Das heutige Syrien zählt zu einer der ältesten Weinbauregionen der Welt, seit 2.000 v. Chr. werden hier Rebstöcke kultiviert. Aufgrund politischer und religiöser Verbote werden die geringen Rebflächen auf rund 1.000 ha derzeit vor allem durch die christliche Minderheit gepflegt. Das Weingut Bargylus hat sich trotz der Strapazen des Krieges etabliert und ist der Haupterzeuger des Landes. Der exzellente Wein wird in Sterne-Restaurants auf der ganzen Welt serviert.

Südafrika

Das südafrikanische Klima ist ideal für den Weinbau, weshalb der „Wein zwischen zwei Ozeanen“ einen hervorragenden Ruf genießt. Holländische Gouverneure förderten den Weinbau im 18. Jh. enorm und seit dem Ende der Apartheid wird südafrikanischer Wein in alle Welt exportiert. Etwa 30 % der südafrikanischen Produktion von 11 Mio. hl wird ins Ausland verschifft, Großbritannien und Deutschland sind die wichtigsten Abnehmer. 80 % der Rebflächen liegen in einem Radius um 200 km um Kapstadt. Auch das Weingut Kanonkop ist in unmittelbarer Entfernung der Metropole.

Sri Lanka

Sri Lanka muss man auf der internationalen Weinkarte lange suchen. Der Weinkonsum ist mit 60 Millilitern pro Jahr kaum vorhanden und in den offiziellen Statistiken zu Produktionsmenge, Rebfläche und Weinhandel taucht das Land gar nicht erst auf. Lanka Wine ist mit seiner Gründung im Jahr 1994 nicht nur das älteste, sondern auch das einzige Weingut auf der Insel. Lanka stellt Weine für alle Geschmäcker her: Rot, Weiß, Rosé und sogar Sekt.

Spanien

Das Land mit den meisten Rebflächen dieser Welt ist Spanien, Tendenz allerdings sinkend. Mehr als eine Millionen Hektar Reben begrünen derzeit das Land: das wäre halb Hessen mit nichts als Weinreben bestockt. Obwohl Spanien nicht der größte Produzent der Welt ist, ist er der größte Exporteur: mehr als 20 Mio. hl Wein werden jährlich in einem Wert von 3,5 Milliarden Dollar ins Ausland verschifft. Das Weingut von Olivier Rivière befindet sich im urtypischsten Weinbaugebiet Spaniens, dem Rioja. Rioja bezeichnet sowohl das Weinbaugebiet, als auch den Wein selbst.

Slowenien

Der beste italienische Pinot Grigio kommt vom Weingut Movia aus Slowenien – so titelte einst die amerikanische Fachzeitschrift Wine Spectator. Die Weinqualität in Slowenien ist in den vergangenen Jahren rasant gestiegen, als einer der Pioniere gilt das Weingut Movia. Die Slowenen exportieren nur rund 10 % ihrer jährlichen Produktion und trinken den Großteil selbst. Dass slowenischer Wein köstlich ist, zeigt auch der pro-Kopf Konsum: Derzeit liegt Slowenien auf Platz 4 der weltgrößten Weintrinker, und damit sogar vor Frankreich.

Slowakei

Der Weinbau in der Slowakei ist historisch bedingt eng mit dem von Tschechien verbunden und geht zurück auf die Kelten. Heute zählt die Slowakei mit rund 19.000 ha Rebfläche zu einem der kleinsten europäischen Weinbauländer. Zu den 350.000 hl Eigenproduktion importiert das Land nochmal fast die doppelte Menge an Wein. Die Weinbaugebiete bilden einen etwa 60 km langen Streifen an der Grenze zu Österreich und Ungarn. Modra ist das Zentrum des slowakischen Weinbaus. Die Stadt zählt nur rund 8.000 Einwohner, hat aber über 30 Weinkellereien sowie eine Weinbauschule.

Serbien

Im 19. Jh. spielte Serbien eine signifikante Rolle im europäischen Weinbau. Die Reblaus, die beiden Weltkriege und die kommunistische Ära haben ihm allerdings großen Schaden zugefügt. Mit rund 2,2 Mio. hl ist die produzierte Weinmenge mit der von Neuseeland zu vergleichen, da aber nur 150.000 hl exportiert werden – und das vor allem nach Russland und Bosnien – ist serbischer Wein bei uns nahezu unbekannt. Der ausgestellte Cuvée des Weinguts Bodimir heißt übersetzt „als ob du ein Engel wärst”. Das Etikett basiert auf einer Zeichnung der Enkelin des Winzers.

Schweiz

Die Schweiz ist – nach Albanien – das gebirgigste Land Europas und die Alpen prägen den Weinbau stark. Hier wächst Wein in terrassierten Steillagen mit bis zu 70 % Hangneigung, ein wahres Naturwunder. Die meisten Rebflächen liegen in den Flusstälern von Rhein und Rhône und die sprachliche Dreiteilung des Landes ist auch im Weinbau zu spüren. Deutsche, französische und italienische Einflüsse prägen die einzelnen Weinregionen. Die Schweiz stellt ausgezeichnete Weine her, exportiert allerdings nur rund 2 % ihrer einen Million Liter.

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