Obwohl Ecuador geografisch und klimatisch nicht die besten Voraussetzungen für Weinbau mitbringt, wachsen an den Ausläufern der Anden einige hundert Hektar Wein. Trotzdem muss das Land den Großteil der 60.000 hl Wein, die es verbraucht, aus dem Ausland importieren. Das Land ist ein größerer Hersteller für Rum als für Wein. Das Weingut Chaupi Estancia liegt 10 km südlich vom Äquator auf einer Höhe von 2.400 m. Trotz dieser herausfordernden Bedingungen, produziert es seit 15 Jahren Spitzenwein.
Die Deutschen sind große Weintrinker und genießen jährlich 25 Liter pro Person. Allerdings ist nur eins von drei getrunkenen Gläsern mit deutschem Wein gefüllt. Damit ist Deutschland Weltmeister im Weinimport. Die am häufigsten angebauten Rebsorten sind Riesling (23%) und Müller-Thurgau (13%). Das Weinbaugebiet Baden, indem auch die Meersburger Flächen liegen, ist nach Rheinhessen und der Pfalz das drittgrößte Anbaugebiet. Der Winzerverein Meersburg ist ein Zusammenschluss von 30 Winzerbetrieben und darf den deutschen Weinbau repräsentieren.
Chile ist eines der bedeutendsten Weinländer der Welt: hinsichtlich der Größe der Rebfläche und der Menge der Produktion liegt das Land auf Platz 8, als Weinexporteur sogar auf Platz 4. In Chile befindet sich zudem der weltgrößte Erzeuger für Bio-Weine, die Vinedos Organicos Emiliana. Während europäische Hersteller Wert auf strenge und international definierte Öko-Produktionsregeln legten, neigen außereuropäischen Länder wie Chile mehr zu einem umfassenden Konzept, das neben dem Weinbau auch soziale Aspekte des Umgangs mit Personal und des Fairen Handels einbezieht.
Im Königreich Bhutan wird in äußerst geringen Maßen Weinbau betrieben. Das mag daran liegen, dass über 80 Prozent des Landes in über 2.000 m Höhe liegen und dies nicht die besten Voraussetzungen für den Anbau von Wein sind. Anfang der 1990er Jahre wurde dennoch ein kleiner Weinberg mit 7.000 Rebstöcken angelegt. Die geringen Mengen des Takin Weines werden jedoch nur in Bhutan und Indien verkauft, der Export nach Europa gestaltet sich hoch kompliziert.
Die spanischen Einwanderer brachten die ersten Weinstöcke 1776 nach Uruguay, der kommerzielle Weinbau begann jedoch erst 100 Jahre später. Das überrascht, schließlich sind die Voraussetzungen optimal: das Land liegt auf denselben Breitengraden wie die Top-Weinländer Chile, Südafrika und Neuseeland und das Klima ähnelt der Bordeaux Region. In den letzten Jahren ist die Qualität uruguayischen Weines spürbar gestiegen. Dies führte zu einer Verdreifachung des Exports auf heute 3,2 Mio. Liter pro Jahr.
Die Griechen und die Römer brachten den Weinbau schon früh nach Ungarn. Auch das kontinentale Klima mit rund 2.000 Sonnenstunden im Jahr begünstigt den Anbau. Bis zu den politischen Umbrüchen 1989 produzierte Ungarn jedoch viel Massenwein, erst danach steigerte sich die Qualität. Heute ist das Land einer der führenden Produzenten weltweit mit jährlich rund 3 Mio. hl Wein .Für Deutschland ist Ungarn wichtiger Handelspartner. Es importiert mehr Wein aus Ungarn als etwa aus Argentinien oder Neuseeland. Viele der renommiertesten Winzer Ungarns stammen aus der Weinregion Villány.
Die Rebflächen der Türkei zählen zu den größten der Welt, noch vor den USA und Portugal. Allerdings werden die meisten Trauben nicht zu Wein verarbeitet. Mit rund 75 % der Traubenernte ist die Türkei der weltweit größte Produzent von Tafeltrauben und zweitgrößter von Rosinen. Trotzdem werden fast 600.000 Hl Wein gekeltert, von denen rund 25.000 hl exportiert werden. Insbesondere Deutschland ist wichtiger Handelspartner der Türkei, hierhin wird rund ein Drittel des Weins geliefert. Die Türkei hat eine uralte Weintradition.
Die fast 4.500 ha Rebfläche in Thailand sind zu über 95 % Prozent mit Tafeltrauben bestockt. So produziert Thailand gerade einmal 4.700 hl Wein, den es mit der 25-fachen Menge aus dem Ausland bereichert. Von den sechs Weinbetrieben im Land ist die Siam Winery mit über 1.000 Mitarbeitern der größte Betrieb in Südostasien. Die Gründung des Weinguts im Jahr 1982 gilt zugleich als Beginn des modernen Weinbaus. Einzigartig sind die „schwimmenden Weingärten“ der Siam Winery. Diese Weingärten sind von Kanälen durchzogen, die Rebstöcke liegen auf kleinen Inseln.
In Tansania wird erst seit Kurzem professioneller Weinbau betrieben, obwohl Missionare schon in den 1930er Jahren erste Rebflächen anlegten. Lange Zeit dominierten südafrikanische Importweine das Land, die allmählich von heimischen Weinen abgelöst werden. Auch der Weinkonsum vervierfachte sich innerhalb der letzten 10 Jahre auf heute rund 56.000 hl, ein Zeichen für die erstarkende Mittelschicht. Das Hauptweinbaugebiet Dodoma liegt auf 1.100 Metern Höhe.
Der Weinbau spielt in Südkorea keine große Rolle. Das mag damit zusammenhängen, dass die naturräumlichen Bedingungen für den Weinbau nur bedingt geeignet ist – viel Regen im Sommer, eine dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit und recht unfruchtbare Böden. Dennoch gibt es einige Weingüter, die zumeist auf wenigen Hektar ihre Reben anbauen und zusammen 100.000 hl Wein produzieren. Um den Gesamtbedarf zu decken, müssen trotzdem noch zusätzlich rund 260.000 hl Wein importiert werden. Die Weine in Korea sind tendenziell eher leicht und haben noch keine großen internationalen Durchbrüche erzielt.